Erster Leiharbeit-Stadtrundgang: Bericht

Am vergangenen Samstag haben wir bei bestem Wetter unseren ersten Leiharbeit-Stadtrundgang in Kaiserslautern durchgeführt. Besonders hat uns gefreut, dass sich einige interessierte Arbeiter*innen angeschlossen haben, die selbst Erfahrungen mit der Branche gemacht haben und davon berichten konnten. Wir haben wichtige Impulse mitgenommen, die wir gerne verarbeiten.

Bei unserem Rundgang haben wir folgende Stationen angelaufen:
– Randstad
– ARWA
– SPD
– DGB

Wir fordern: Leiharbeit abschaffen!
Unser Broschüre zum Thema Leiharbeit hier als pdf.

FAU startet Leiharbeit – Kampagne „Gleiche Arbeit – Gleicher Lohn!“

Mit dem Fest der Solidarität läutete die AG Leiharbeit der FAU Kaiserslautern auch den Beginn ihrer Leiharbeitskampagne ein.

Die Leiharbeitsbranche boomt: Im Jahresdurchschnitt von Juli 2017 bis Juni 2018 waren gut eine Million LeiharbeiterInnen gemeldet. LeiharbeiterInnen haben unsichere Jobs, schlechtere Arbeitsbedingungen und werden dafür bei gleicher Arbeit schlechter bezahlt. Nicht grundlos halten viele Leiharbeit für „moderne Sklaverei“.
Um über die Hintergründe und die rechtlichen Umstände der Leiharbeit aufzuklären, hat die FAU Kaiserslautern eine Broschüre erstellt.

Link:  Broschüre „Gleiche Arbeit – Gleicher Lohn!“

Die Kampagne richtet sich auch an Verantwortliche im DGB und fordert sie zur Kursänderung auf. Der DGB ermöglicht durch die Tarifverträge, die er in der Leih- und Zeitarbeitsbranche abgeschlossen hat, ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Auf dem Fest der Solidarität konnten sich BesucherInnen mit Postkarten an lokale Spitzen des DGB und der SPD wenden. Viele unterstützen dort unsere Forderung „Leiharbeit abschaffen!“
Die Kampagne wird in wenigen Wochen eine Fortsetzung in Form eines Leiharbeits-Rundgang durch die Kaiserslauterer Innenstadt finden. Dieser wird wie all weiteren Aktionen an dieser Stelle rechtzeitig bekannt gegeben.

Lehrkräftestreik in Polen

In Polen streiken gerade große Teile der Lehrer*innen an Schulen und Kindergärten.

Zum einen geht es um Lohnerhöhungen, da die Löhne im Bildungssektor weit unterhalb des nationalen Durchschnittseinkommens liegen.
Zum anderen protestieren die Lehrkräfte gegen die Bildungsreform von 2017, die weitreichende Folgen für die Angestellten hatte.Mehr Informationen findet Ihr in der Direkten Aktion.

Viele Lehrkräfte sind Mitglieder unserer Schwestergewerkschaft OZZ Inicjatywa Pracownicza, weshalb die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union die Aktionen auch mit Streikgeldern unterstützt.
Auch privat kann man sich unter https://zrzutka.pl/en/uccyrn beteiligen.

1. Mai – Fest der Solidarität

1. Mai – Tag der Arbeiterinnen und Arbeiter

Weltweit gehen am 1. Mai Menschen auf die Straße, es gibt unzählige Demonstrationen und Feste. Die Gewerkschaften nutzen den Tag, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen – und das schon seit über hundert Jahren.
Auch in Kaiserslautern wollen wir an diesem Tag zusammen kommen. Wir haben ein schönes Programm für Euch zusammengestellt:

ESSEN
Suppe von Suppdiwupp und Pizza von der FAU

REDEN

  • Gregor Kannegiesser (FAU Kaiserslautern)
  • Hans Sander (Arbeitskreis Erwerbslose ver.di Pfalz)
    über das Teilhabechancengesetz im SGB II
  • Alina Urschel (Solidarisches Lautern)
    „Eine Wahl und zwei falsche Alternativen“

LIVE-MUSIK
„La Revolution en Chanson“
Coco Clownesse performt Arbeiter*innenlieder; am Piano Stefan Jenal

Dazu gibt es weitere Infostände, z.B. vom Institut für Syndikalismusforschung und einen Kicker.

Gemeinsam ein Zeichen setzen:

2209 € – so viel bekommt laut Agentur für Arbeit eine Fachkraft durchschnittlich als Leiharbeiter. Eine Kollegin, die in der Firma fest angestellt ist bekommt durchschnittlich 2965 €, dabei erledigen sie die gleiche Arbeit. Aber gleicher Lohn? Fehlanzeige. Diese Sauerei hat System: Fast 1 Million LeiharbeiterInnen gibt es in Deutschland. Wir, die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union Kaiserslautern, setzen uns dafür ein, dass LeiharbeiterInnen mindestens denselben Lohn bekommen wie die Stammbelegschaften. Dafür, dass es häufig vorkommt, dass LeiharbeiterInnen den Arbeitsplatz wechseln müssen, sollte ihnen eigentlich eine Extrazulage zustehen, so wie das beispielsweise in Frankreich der Fall ist!
Beim Fest der Solidarität wird es Informationen und Aktion rund ums Thema Leiharbeit geben. Wer will, kann zum Beispiel unsere Postkartenaktion zur Leiharbeit unterstützen.

Gemeinsam feiern:

Kommt zum Fest der Solidarität und feiert mit uns. Wir stoßen auf die historischen Erfolge der Arbeiterbewegung an. Der 8-Stunden-Tag beispielsweise ist nicht vom Himmel gefallen und er war auch kein Geschenk von Bismarck! Mutige Arbeiterinnen und Arbeiter haben sich unter persönlichen Risiken dafür eingesetzt und dieses Zugeständnis erkämpft. Diese Menschen sind uns ein Vorbild. Der 1. Mai ist ihr Ehrentag und uns ein Anlass, ihnen zu gedenken.

Nachbericht zum Frauen*streik

Auch in Kaiserslautern gingen am Freitag, den 8. März, Menschen anlässlich des Frauen*kampftages auf die Straße. Etwa 100 Teilnehmer*innen folgten dem Aufruf von Anarchafeminist*innen aus dem Eselsohr – Libertärer Infoladen & Kulturtreff und der FAU Kaiserslautern.

Auf der Anfangskundgebung am Schillerplatz betonten mehrere Rednerinnen, dass auch über 100 Jahre nach der Etablierung des Frauentages ein entschlossener Einsatz für ihre Rechte notwendig ist.

Unsere Rednerin beschrieb in ihrem Beitrag die Mehrfachbelastung, der vor allem Frauen* ausgesetzt sind und animierte die Zuhörer*innen, sich neben der Ausbeutung durch Lohnarbeit und den Anstrengungen durch die Erwartungen der Gesellschaft, nicht auch noch selbst auszubeuten und den eigenen Bedürfnissen Raum zu geben. Diesen Aufruf verband sie mit konkreten Forderungen nach z.B. Arbeit nach dem Lustprinzip während der Schwangerschaft. Forderungen, die noch nicht greifbar nah sind, für die sich aber der gewerkschaftliche Einsatz lohnt!

Die Notwendigkeit feministischer Kämpfe in der Gegenwart verdeutlichte die Sprecherin der Gruppe ‚Solidarisches Lautern‘:
„Von einer CDU-Vorsitzenden, die homophobe Äußerungen macht, bis hin zu rassistischen Parteien, sind wir hier im Jahr 2019 umgeben von Personen, die ihr gestriges sexistisches Denken wieder salonfähig machen wollen.“

Eine Einschätzung, die wir teilen. Dieser Entwicklung sollten wir gemeinsam entschlossen entgegentreten.