FAU Pfalz / Saar bei der „Hexenküche“ in Trier

Ein Gespenst geht um in Trier – das Gespenst des Anarcho-Syndikalismus. Dort bildet sich ein neues FAU Syndikat und wir von der FAU Pfalz / Saar hatten die Freude, unsere Genoss*innen bei ihrem Aufbau zu unterstützen.

Drei unserer Genossinnen hielten am 25.06.23 einen Vortrag in der Scheinbar Trier, um unsere basisdemokratische Gewerkschaftsarbeit in der FAU vorzustellen. Zum Event „Hexenküche“ eingeladen hatte Die Plattform Trier. Die „Hexenküche“ ist ein Format der Plattform, bei dem es neben einem inhaltlichen Input auch köstliches, veganes Essen gibt. Dabei werden bei dem Konzept der „Hexenküche“ gleich die immer noch in der Mehrheitsgesellschaft dominanten Geschlechterrollen mit auf den Kopf gestellt: die Cis-Männer machen die Care-Arbeit, während FLINTA Personen für den Inhalt verantwortlich sind.

Vor etwa 20 Leuten erläuterten wir die konkreten und allgegenwärtigen Formen des Klassenkampfes – denn dieser findet nicht nur in Betrieben statt, sondern begegnet uns allen auch außerhalb des Betriebes. Wir zeigten auf, wie sich Menschen immer wieder gegen den täglichen Klassenkampf von oben wehren. Wir betrachteten die aktuellen Bedingungen für gewerkschaftliche Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland: Zum einen, wie sich die Tätigkeit der großen Gewerkschaften im sozialpartnerschaftlichen Aushandeln der Arbeitsbedingungen mit den Unternehmerverbänden und dem Staat gestaltet. Zum Anderen, wie diesbezüglich die FAU versucht mittels ihrer gewerkschaftlichen Arbeit Kontrapunkte zu setzen. Dahingehend beleuchteten wir auch die Stärken und Schwächen unserer eigenen Gewerkschaft. Wir benannten in diesem Zusammenhang auch besonderen Kampfmittel der FAU: Solidarität und Direkte Aktion.

Exemplarisch gingen wir auf zwei Arbeitskämpfe der FAU ein: Zum einen der Wilde Streik der Erntehelfer*innen beim Bornheimer Spargelunternehmer Richter, bei dem die FAU Bonn den Streikenden tatkräftig zur Seite stand. Zum anderen die von der FAU Pfalz / Saar mitgetragene Kampagne „Gleiche Arbeit – Gleicher Lohn“, die sich für ein Ende der Leiharbeit mit den vorhandenen Lohnungerechtigkeiten einsetzte. Das letzte Wort hatte die FAU Trier, die sich dem Publikum vorstellen und für ihre zukünftige Arbeit werben konnte. Sie konnte im Anschluss an den Vortrag neue Mitglieder gewinnen, was wir als größten Erfolg unseres gemeinsamen Abends ansehen.

Im Zuge des Vortrages kam es unter den Anwesenden zum Austausch über ihre Probleme bei der Lohnarbeit sowie ihre bisherigen Erfahrungen mit Arbeitskonflikten und Arbeitskämpfen. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Genoss*innen der FAU Trier konnten wir uns zusätzlich zum weiteren Vorgehen bei einem konkreten Arbeitskonflikt beratschlagen.

Es hat uns riesig gefreut, bei dieser „Hexenküche“ all die netten Menschen kennenlernen zu dürfen. Wir sehen weiteren Austausch- und Vernetzungstreffen mit der FAU Trier und der Plattform Trier gespannt entgegen.

Falls wir euer Interesse für die FAU Trier geweckt haben, könnt ihr sie über die E-Mail-Adresse fautr@fau.org oder direkt persönlich im 14-Tage-Rhythmus samstagvormittags im Infoladen Trier antreffen.

Nähfabriken in Asien

Am Sonntag ist es endlich soweit und wir können Dian von der FBLP Federasi Buruh Lintas Pabrik und Chamila von der Dabindu collective Sri Lanka bei uns begrüßen.
In Rahmen der GewerkschaftsTour – Nähfabriken in Asien der Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union, werden die beiden von aktuellen Arbeits- und Lebensbedingungen der Näherinnen, Gender-Based-Violence (GBV) und aktuellen Arbeitskämpfen berichten.

Wir freuen uns, dass dieser Vortrag beim Vielfalter KL e.V. stattfinden kann!

Auf der Veranstaltungshomepage haben wir eine Kurzinfo der FBLP zur Situation und Entwicklung in Indonesien ergänzt: https://pfalzsaar.fau.org/events/naehfabriken-in-asien/

1. Mai – Fest der Solidarität

1. Mai – Tag der Arbeiterinnen und Arbeiter

Weltweit gehen am 1. Mai Menschen auf die Straße, es gibt unzählige Demonstrationen und Feste. Die Gewerkschaften nutzen den Tag, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen – und das schon seit über hundert Jahren.
Auch in Kaiserslautern wollen wir an diesem Tag zusammen kommen. Wir haben ein schönes Programm für Euch zusammengestellt:

ESSEN
Suppe von Suppdiwupp und Pizza von der FAU

REDEN

  • Gregor Kannegiesser (FAU Kaiserslautern)
  • Hans Sander (Arbeitskreis Erwerbslose ver.di Pfalz)
    über das Teilhabechancengesetz im SGB II
  • Alina Urschel (Solidarisches Lautern)
    „Eine Wahl und zwei falsche Alternativen“

LIVE-MUSIK
„La Revolution en Chanson“
Coco Clownesse performt Arbeiter*innenlieder; am Piano Stefan Jenal

Dazu gibt es weitere Infostände, z.B. vom Institut für Syndikalismusforschung und einen Kicker.

Gemeinsam ein Zeichen setzen:

2209 € – so viel bekommt laut Agentur für Arbeit eine Fachkraft durchschnittlich als Leiharbeiter. Eine Kollegin, die in der Firma fest angestellt ist bekommt durchschnittlich 2965 €, dabei erledigen sie die gleiche Arbeit. Aber gleicher Lohn? Fehlanzeige. Diese Sauerei hat System: Fast 1 Million LeiharbeiterInnen gibt es in Deutschland. Wir, die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union Kaiserslautern, setzen uns dafür ein, dass LeiharbeiterInnen mindestens denselben Lohn bekommen wie die Stammbelegschaften. Dafür, dass es häufig vorkommt, dass LeiharbeiterInnen den Arbeitsplatz wechseln müssen, sollte ihnen eigentlich eine Extrazulage zustehen, so wie das beispielsweise in Frankreich der Fall ist!
Beim Fest der Solidarität wird es Informationen und Aktion rund ums Thema Leiharbeit geben. Wer will, kann zum Beispiel unsere Postkartenaktion zur Leiharbeit unterstützen.

Gemeinsam feiern:

Kommt zum Fest der Solidarität und feiert mit uns. Wir stoßen auf die historischen Erfolge der Arbeiterbewegung an. Der 8-Stunden-Tag beispielsweise ist nicht vom Himmel gefallen und er war auch kein Geschenk von Bismarck! Mutige Arbeiterinnen und Arbeiter haben sich unter persönlichen Risiken dafür eingesetzt und dieses Zugeständnis erkämpft. Diese Menschen sind uns ein Vorbild. Der 1. Mai ist ihr Ehrentag und uns ein Anlass, ihnen zu gedenken.